Wir wollen also einen Motorradwagen bauen.

Hierunter versteht man ein Fahrzeug, das gewissermaßen eine Mittelstellung zwischen dem Motorrad dem Kleinauto einnimmt. Da unser Wagen erklärlicherweise möglichst billig werden soll, so wählen wir ein dreirädriges Fahrzeug, und zwar soll dieses, da es einem großen Wagen möglichst ähnlich sein soll, vorn zwei Räder und hinten ein Rad erhalten. Die Vorderräder werden gelenkt, das Hinterrad angetrieben.

Diese Räderanordnung lässt erfahrungsgemäß die einfachste und billigste Herstellung zu, denn wir brauchen hier kein so genanntes Differential, jenes kostspielige Ding, dessen Zweck darin besteht, die beim Kurvenfahren (bei Vierradwagen) auftretende Differenz der Umdrehungszahl der beiden Hinterräder auszugleichen. Mit der Feststellung der Tatsache muss sich der Leser begnügen, da der beschränkte Raum ein näheres Eingehen auf diese und noch verschiedene andere technische Einzelheiten im Rahmen dieser Betrachtungen verbietet. Über alle diese fragen gibt das im gleichen Verlag erschiene Buch „Automobil und Automobilsport“ im gemeinverständlicher und umfassender Weise Auskunft.

Billig, leicht und einfach, aber trotzdem zuverlässig und leistungsfähig", das ist der Gedanke, der bei uns bei dem Bau des kleinen Wagens führen soll. Um den Anforderungen der Billigkeit zu entsprechen, können wir nach Möglichkeit gebrauchte, aber gut erhaltene Motorradteile verwenden. Solche Teile gibt es heute sowohl aus Privathand als auch in Spezialhandlungen mitunter sehr günstig zu beschaffen; auch ein gebrauchter, nicht zu alter Motor verrichtet oft seine Dienste zur vollsten Zufriedenheit noch jahrelang. Vielleicht haben wir Gelegenheit ein gebrauchtes Motorrad, dessen Motor und Getriebe jedoch noch betriebsfähig sein müssen, günstig aus Privathand zu erwerben. Wir können dann nicht nur das Getriebe und den Motor, sondern auch das komplette Hinterrad und verschiedene andere Teile ohne große Änderungen verwenden. Wem natürlich der Geldbeutel die Neuanschaffung der vorbezeichneten Teile erlaubt, der wird zweifellos im Vorteil sein.